Urushi, ein Lack den wir auch unter dem Begriff Chinalack kennen. Der Rohstoff wird aus dem Harz des ostasiatischen Lackbaums gewonnen. Der Lack ist zunächst trüb, aber nach dem Aushärten klar und bernsteinfarben.
Der fertige Urushi-Lack ist beständig gegen Wasser oder Lösungsmittel. Er ist sehr elastisch und lebensmittelecht. Daher findet man in jeder japanischen Küche Schalen oder Löffel, die mit Urushilack versiegelt sind.
Der Lack wird traditionell rot oder schwarz eingefärbt mit Eisenoxid oder Ruß. Heutzutage gibt es aber noch verschiedene andere Farbvarianten.
Urushi muss sehr aufwendig aufgetragen werden: jede Schicht muss sorgfältig bei hoher Luftfeuchtigkeit und 30 Grad aushärten. Dieses dauert zum Teil bis zu 10 Tage, bevor die nächste Schicht aufgetragen werden kann.
Besonders wertvoll wird Urushi durch verschieden Veredelungen. Wie dem Verarbeiten von Gold oder Silberstaub (Maki-e), Perlmuttintarsien (Raden) oder Eierschalen (Rankaku). Sehr beliebt ist bei Füllhaltern aber auch die Tamenuri-Technik: dabei wird ein opaker Urushilack erst aufgetragen, um dann eine weitere Schicht dunklen, transparenten Lacks darüberzusetzen. Diese Schicht wird mit der Zeit immer heller und transparenter, so dass immer mehr von dem ursprünglichen Lack zu sehen ist.